Ist Wikifolio seriös?

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Die Social Trading Plattform Wikifolio aus Wien ist im August 2012 angetreten, die Social Trading Welt zu revolutionieren. Denn anders als bei den etablierten Social Trading Anbietern wird hier nicht über einen angeschlossenen CFD-Broker gehandelt. Die virtuellen Musterdepots namens Wikifolios werden vielmehr bei genügend Anlegerinteresse als eigenständiges Wertpapier aufgelegt. Wir haben uns das geschäftsmodell etwas näherangeschaut und stellen die Fragen nach der Seriosität. Wir seriös ist wikifolio ?

Dieses verfügt über eine ISIN-Nummer und Interessenten können es ganz normal wie andere Zertifikate an der Börse erwerben. Das funktioniert folgendermaßen:

Der Herausgeber eines Wikifolios legt auf der Plattform ein Musterdepot an und veröffentlicht dort seine Handelsidee, sowie die dahinter stehende Anlagestrategie. Dabei müssen auch umfassende Angaben über Risikomanagement und gehandelte Assets gemacht werden, die im Wikifolio-Jargon als „Anlageuniversum“ bezeichnet werden.

Die 5 Phasen eines Wikifolios

Sind die Rahmendaten festgelegt, dann kann das virtuelle Depot nach der vorgegebenen Strategie bestückt werden. Es durchläuft dabei die folgenden 5 Phasen:

Phase Test: In der Testphase ist das Wikifolio nur für den Herausgeber sichtbar. Es kann nicht über die Wikifolio-Suche von anderen Nutzern gefunden werden. Die Testphase wird dazu genutzt, erste Trades zu machen und einen Track Record aufzubauen.

Publizieren beantragt: Sofern der Test zufriedenstellend verlief, kann der Herausgeber beantragen, sein Wikifolio zu publizieren. In dieser Phase überprüfen Mitarbeiter von Wikifolio, ob die in der Testphase gemachten Trades zur Beschreibung des Wikifolios passen, also ob die angegebenen Kriterien in Bezug auf Risikomanagement und Anlageuniversum eingehalten wurden. Somit wird sichergestellt, dass nur solche Wikifolios publiziert werden, die in ihrer Umsetzung auch der Beschreibung und dem angestrebten Tradingplan entsprechen.

Publiziert: Ein publiziertes Wikifolio kann nun von anderen Nutzern der Plattform über die Suche gefunden und beobachtet werden. Dies ist eine wichtige Phase, da hier die Akzeptanz der Trading-Idee in der Community überprüft wird. Bei Interesse kann sich ein Nutzer vormerken lassen und die Bereitschaft signalisieren, eine bestimmte Summe in das Wikifolio zu investieren.
Das Ziel des Herausgebers ist, das Wikifolio investierbar zu machen. Dazu sind noch einige zusätzliche Bedingungen zu erfüllen: Es müssen mindestens zehn Interessenten insgesamt eine Investitionssumme von mindestens 2500 € vorgemerkt haben. Außerdem muss der Track Record über mindestens 21 Tage vorliegen. Außerdem muss sich der Herausgeber mit Name und Adresse bei Wikifolio legitimieren.

Investierbar: Wenn alle obigen Bedingungen erfüllt sind, wird das Wikifolio durch Mitarbeiter der Plattform geprüft und gegebenenfalls zum Investieren freigegeben. Das Zertifikat bekommt eine ISIN (Wertpapier-Kennnummer) und wird von der Lang und Schwarz AG als Zertifikat emittiert. Es ist dann an der Börse Stuttgart und auch außerbörslich über Lang uns Schwarz handelbar. In dieser Phase werden an den Wikifolio-herausgeber Prämien ausgezahlt, die von der erzielten Rendite und dem investierten Gesamtkapital abhängen.

Geschlossen:Der Herausgeber eines Wikifolio kann dieses jederzeit schließen. Wenn es bereits im investierbaren Status war, dann werden nach der Schließung die Investorengelder abgezogen und zurückerstattet. Das Wikifolio wird dann nicht gelöscht, sondern bleibt aus Transparenzgründen im Profil des Erstellers sichtbar. Als zusätzlichen Status gibt es noch die Möglichkeit seitens des Anbieters, ein Wikifolio zu sperren, etwa wenn gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen wurde.

Die Risiken von Wikifolios

Gegenüber Social Trading Angeboten, die auf CFD-Handel basieren, muss man bei Wikifolio ganz klar das Emittentenrisiko bedenken. Dies haben alle börsengehandelten Zertifikate gemein: Sie sind keine Vermögensanteile, sondern Schuldverschreibungen eines Emittenten gegenüber dem Käufer. Gegen eine Zahlungsunfähigkeit des Emittenten sind sie damit nicht abgesichert. Dies betrifft bei Wikifolio einerseits die als Emittentin auftretende Lang und Schwarz AG, aber auch der als Wikifolio-Herausgeber auftretende Nutzer kann sein Zertifikat theoretisch jederzeit schließen. Dadurch wird zwar das Anlagevermögen nicht komplett verloren, jedoch besteht keine Möglichkeit, das Investment über die Schließungsphase hinaus fortzusetzen und eventuell angelaufene Kursverluste noch auszugleichen.

Bewertung der Seriosität von wikifolio

wikifolio logoIn Deutschland darf zu recht nicht jeder ohne Ausbildung eine Finanzberatung durchführen. Daher könnte man natürlich skeptisch werden, dass bei Wikifolio jeder als Fonds-Manager auftreten darf, ohne Kenntnisse der Finanzmärkte und der damit verbundenen Risiken nachweisen zu müssen. Dabei muss man aber bedenken, dass ein Wikifolio erst nach einem aufwendigen und transparenten Zertifizierungsprozess investierbar ist. An diesem haben sowohl die Community der Anleger, als auch die Mitarbeiter der Wikifolio Financial Technologies AG teil. Insbesondere beim wichtigen letzten Schritt der Herausgabe eines Wikifolios als handelbares Zertifikat erfolgt eine individuelle Prüfung durch fachkundige Mitarbeiter von Wikifolio und die Lang und Schwarz AG. Die Lang und Schwarz AG mit Sitz in Düsseldorf unterliegt der Regulation durch die BaFin und jedes Wikifolio wird vor der Herausgabe nach deren Kriterien überprüft und bewertet.

Das Emittentenrisiko unterscheidet zwar Wikifolios von anderen Social Trading Produkten, jedoch ist dies allen Zertifikaten gemeinsam und kann daher nicht der Seriosität des Herausgebers angelastet werden. Auch hier kann nur wiederholt werden, dass Risiken mit Finanzprodukten immer untrennbar verbunden sind und zum Trading dazu gehören. Wikifolio bietet einen transparenten Zertifizierungsprozess, den jedes investierbare Produkt durchlaufen muss, einen ausführlichen Track Record und im Unterschied zu anderen Social Trading Anbietern eine eindeutige Identifikation des Wikifolio-Erstellers durch den realen Namen. Im Gegensatz zu den anderen Social Trading Plattformen ist es nämlich nicht mehr möglich, sich hinter einem anonymen Nutzernamen zu verstecken, sobald ein Wikifolio einmal investierbar geworden ist. Anleger können mit umfangreichen Suchkriterien Wikifolio-Anbieter filtern und der eigenen Risikoneigung anpassen. Außerdem ist durch die große Anzahl an Wikifolios eine Diversifikation möglich, um das eigene Risiko zu streuen.

Wie seriös Unternehmen hinter wikifolio?

Hinter der Onlineplattform wikifolio.com steckt die Wikifolio Financial Technologies AG mit Sitz in Wien. Das Unternehmen startete im Sommer 2012 auf dem deutschen Markt mit dem Ziel, frischen Wind in die Finanzdienstleisterbranche zu bringen und Social Trading als bevorzugte Alternative für Privatanleger zu etablieren. Der Unternehmensgründer Andreas Kern ist Mathematiker und gelernter Börsenhändler. Zusammen mit einem Unternehmensberater und einem Rechtsanwalt rief er die innovative Anleger-Plattform ins Leben, weil er die klassische Anlageberatung durch seine Hausbank als unnötig kompliziert und schwerfällig empfand. Inzwischen ist das Unternehmen auf über 20 Mitarbeiter angewachsen und eine Gruppe privater Investoren hat bereits mehr als 6 Millionen Euro in das Start-Up investiert.

wikifolio Gebühren oder versteckte Kosten?

Die Nutzung der Wikifolio-Plattform ist komplett kostenlos. Eine Gebühr fällt aber an, wenn man in ein Wikifolio Zertifikat investiert. Die Gebührenstruktur ist mit derjenigen von gemanagten Aktienfonds vergleichbar, generell sind die Wikifolios aber deutlich günstiger als vergleichbare Fonds.
Es wird eine jährliche Gebühr von 0.95% auf die Anlagesumme erhoben und zusätzliche noch eine sogenannte Performance-Gebühr, die aber nur bei positiver Rendite anfällt, also nur dann, wenn das Wikifolio Gewinne erwirtschaftet..

Die Höhe der Performancegebühr wird durch den Wikifolio-Herausgeber festgelegt, sie beträgt zwischen 5% und 30% auf den erzielten Erfolg des Wikifolios. Das heißt, nur wenn tatsächlich Gewinne erwirtschaftet wurden, fällt auch eine Gebühr an. Sie wird immer dann fällig, wenn der Kurs des Zertifikates einen neuen Höchststand erreicht. (High Watermark Prinzip).

Fazit: wikifolio ein seriös Anbieter mit innovativem Konzept.

Wikifolios erleichtern Privatanlegern den Zugang zu den Finanzmärkten und bieten die Möglichkeit, an fortgeschrittenen Trading-Strategien teilzuhaben. Die Wikifolio Financial Technologies AG aus Wien arbeitet mit dem renommierten Düsseldorfer Börsenmaklerhaus Lang und Schwarz zusammen, um nach sorgfältiger Prüfung Wikifolios als Zertifikate herauszugeben.

Das spricht für wikifolio

•    Transparenter Zertifizierungsprozess bevor Wikifolios investierbar werden
•    Bewertung durch die Community und Prüfung durch Fachleute von Wikifolio
•    Einfache und einheitliche Gebührenstruktur für alle Wikifolios
•    Große Auswahl an unterschiedlichen Wikifolios, die viele Strategien und Stile abdecken
•    Wikifolios werden an der regulierten Börse gehandelt

Contra

•    Durch Emittentenrisiko ist das Anlagevermögen bei Insolvenz verloren

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Wikifolio einen seriösen und innovativen Weg bietet, um am Phänomen Social Trading teilzuhaben. Insbesondere Anleger, die ohnehin ein Depot mit Aktien und eventuell Zertifikaten bei einem Broker oder einer Bank besitzen, können dasselbe Depot leicht nutzen, um einen Teil des Kapitals in Wikifolios zu investieren. Dafür ist kein weiteres Konto bei einem anderen Dienstleister nötig.