zulutrade
GRÜNDUNG: 2007 SITZ: USA SPRACHEN: Deutsch und weitere SUPPORT: E-Mail, Live Chat, Telefon

ZuluTrade Erfahrungen aus Test 2022

Das US-amerikanische Unternehmen Zulutrade präsentiert sich auf der gleichnamigen Plattform jung und innovativ, es ermöglicht Social Trading durch das Kopieren von Signalen anderer Nutzer. Jedermann kann im Übrigen seine eigenen Signale zur Verfügung stellen. Anleger können auf relativ einfache Weise ihr Kapital aufbauen, indem sie den Signalen von erfahrenen Tradern folgen. Dieses Konzept des Social Tradings hat sich weltweit seit etwa 2007 bis 2008 gut entwickelt. In Europa stehen die deutschen Experten von ayondo und das Wiener Unternehmen Wikifolio für dieses Konzept, das von einer begeisterten Tradergemeinde aufgegriffen wird. Es funktioniert auch in der Praxis gut und dürfte sich in diesem Jahrhundert zum Megatrend auswachsen, doch im Detail gibt es natürlich Unterschiede in der Umsetzung. Daher soll an dieser Stelle etwas genauer auf den amerikanischen Anbieter Zulutrade eingegangen werden.

ZuluTrade Screenshot
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5 Gründe für ZuluTrade

  • intuitive, leicht bedienbare Plattform mit Mirror-Funktion
  • Jeder Nutzer kann gleichzeitig Signalgeber werden.
  • kostenfreie Nutzung für Signalgeber und Follower
  • attraktive Vergütung für Signalgeber
  • Die Follower können individuelles Risikomanagement betreiben.

Die Grundidee von ZuluTrade

Auf Zulutrade müssen sich Trader anmelden, dann können sie eigene Signale einstellen und die von anderen Tradern finden. Die besten Performances werden in einem Ranking abgebildet. Darüber hinaus bietet Zulutrade eine Mirror-Funktion an, also das Spiegeln von Trades eines anderen Nutzers auf dem eigenen Konto. So eine Funktion findet sich beispielsweise auch bei ayondo. Ihre Bedeutung erschließt sich demjenigen Trader, der die aktuellen Konzepte auf diesem Markt kennt. Es existieren prinzipiell im Jahr 2015 drei etablierte Vorgehensweisen beim Trading:

  • Einige Trader entscheiden selbst über ihre Einstiegssignale und ihr Stopploss-Management. Sie bilden sich zwar permanent weiter, aber die letzte Entscheidung über einen Trade treffen sie immer selbst. Solche Trader werden auf Social Trading Plattformen zu Leader-Tradern (Signalgebern), wenn sie erfolgreich sind. Die erfolgreiche Gruppe ist sehr klein, vielleicht 5 % aller Marktakteure handeln nur aufgrund eigener Entscheidungen auf Dauer profitabel.
  • Das zweite große Konzept setzt auf die rein technische Umsetzung von Handelssignalen durch automatische Handelssysteme. Diese Handelssysteme gab es immer (schon vor Jahrzehnten und vielleicht auch schon vor Jahrhunderten). Sie basieren auf der Philosophie, dass bestimmte Signale am Markt mit einer mehr oder weniger großen Wahrscheinlichkeit zu einer bestimmten Kursbewegung führen. Trendfolgesysteme sind beispielsweise so aufgebaut. Mit der technischen Entwicklung des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts konnten solche Systeme inklusive der verwendeten Indikatoren vollständig in sogenannte “Expert Advisors” integriert werden, also automatische Handelsroboter. Leider sind damit kaum größere Erfolge bekannt. Es gibt sie, aber nur punktuell, weil am Ende Menschen über die Programmierung entscheiden und diese auch von Zeit zu Zeit ändern müssen.
  • Als drittes Konzept etabliert sich das Social Trading, bei dem erfolgreiche Trader der ersten Gruppe – also jene 5 % Könner am Markt – ihre Signale gegen eine kleine Vergütung an die Gruppe der anderen Trader abgeben. Dieses Konzept ist eigentlich auch schon älter, denn gekaufte Handelssignale gab es schon immer. Jedoch bezog der Verkäufer Prügel, wenn seine Prognosen nicht aufgingen. Beim Social Trading bleibt es der Entscheidung der Follower überlassen, wem sie bei welchen Signalen folgen, zudem bezahlen sie nichts dafür (jedenfalls nicht vordergründig). Abgerechnet wird über den Broker-Spread und ähnliche Modelle, die niemandem wehtun. Diese Entwicklung konnte sich erst durch die Technik des World Wide Web ergeben.

zulutrade handelsarten

Den Followern, welche die Masse der Anleger repräsentieren, geht es eigentlich um einen einzigen, aber entscheidenden Aspekt: Sie wollen an den möglichen Gewinnen partizipieren, sind auch risikobereit, wollen und können aber nicht permanent den Markt beobachten und sich das nötige Wissen aneignen. In der Regel haben sie schon einen ausfüllenden Hauptberuf. Sie würden auch einen Expert Advisor einsetzen (den sich jedermann kostenlos herunterladen kann, z.B. MetaTrader4), aber es zeigt sich, dass bei den vielen unklaren, wechselnden Situationen am Markt und den Entscheidungen, die in solchen Situationen zu treffen sind, der Mensch mit seiner Fähigkeit, Wissen mit Intuition zu verknüpfen, der Maschine klar überlegen ist. Es gibt auch aktuell (2015) definitiv kein mathematisches Modell, das die Finanzmärkte hinreichend erklären würde (auch nicht die fraktale Geometrie, sehr geehrte Damen und Herren). Daher macht das von Menschen durchgeführte Social Trading aktuell das Rennen. Doch die Follower wollen natürlich ein automatisiertes Trading, sie wollen eigentlich aufhören, die Märkte zu beobachten. Hier kommt nun die Funktion des Mirrortradings ins Spiel, wie sie Zulutrader und in Deutschland beispielsweise ayondo anbietet. Damit können die Signale erfolgreicher Trader automatisch auf dem eigenen Konto gespiegelt werden. Wenn man diesem Signalgeber vertraut, kann man sich anschließend wirklich wieder unbesorgt seinem Hauptberuf und seinen Hobbys widmen oder einfach spazieren gehen – der Kontostand wächst automatisch. Diese Konzeption wurde beim Zulutrader zutiefst verinnerlicht.


Sicherheit auf Zulutrade

Die ZuluTrade Inc. ist in den USA registriert und betreibt Niederlassungen in New York, Delaware und Hongkong. Das Unternehmen wird durch die CFTC und die NFA reguliert, darüber hinaus richtet sich die Plattform nach den MiFID-Richtlinien der EU. Geld verdienen die Betreiber durch Provisionen von angeschlossenen Brokern, bei denen Trader zum Zweck des Mirror-Tradings ein Konto eröffnen können. Dort können sie dann ihre Transaktionen ausführen lassen. Der Schutz der Kundengelder hängt vom gewählten Broker ab.


Die Zulutrade-Signalgebung

Auf Zulutrader veröffentlichen private Trader und spezialisierte Dienstleister ihre Handelssignale. Einige der Trader handeln nur mit virtuellem Geld, was nicht per se schlecht sein muss, jedoch können sich Follower für die Kategorie “$ LIVE Traders” entscheiden und dann nur denjenigen Signalgebern folgen, die selbst echtes Geld einsetzen. Es sind teilweise sehr beachtliche Performances von annualisierten 175 % zu erkennen, die allerdings bei einzelnen Tradern auch von gewaltigen Draw-downs von sehr deutlich über 50 % begleitet werden. Es gibt auf Zulutrader keine regelrechte Kontrolle der Leader, jedermann kann seine Signale einstellen und dann darauf hoffen, dass ihm jemand folgt. Zum Vergleich: Beim deutschen Social Trading Portal ayondo steigen nur Trader auf, deren Draw-down niemals 25 % überschreitet. Das bedeutet: Wer als Follower Zulutrader nutzt, muss sich damit arrangieren können, dass der eigene Kapitalstand auch einmal sehr deutlich nachlässt. Die Resonanz ist dennoch vor allem im angloamerikanischen Raum sehr groß, das Unternehmen konnte schnell wachsen und verzeichnet im Jahr 2015 nach eigenen Angaben über 100.000 Trader aus 192 Ländern. Der Fokus liegt übrigens auf dem Devisenhandel, den auch Follower in Grundzügen kennen sollten: Währungspaare – vor allem die Majors – bewegen sich praktisch immer in Swings, weil nie eine starke Währung gegen die andere endlos steigt oder fällt. Das ist ein großer Unterschied zu Aktien und den darauf konstruierten Indizes, die durchaus in Megatrends tendieren können. Wer einem Signalgeber auf Zulutrade folgen möchte, muss hierzu einen Account eröffnen. Dieser und die Signale selbst werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Anschließend kann sich der Trader entscheiden, ob er die Signale über ein schon vorhandenes Brokerkonto nachtradet oder ob er für das Mirror-Trading einen von Zulutrader vorgeschlagenen Broker nutzt.

zulutrade plattform


Praktische Anwendung der Plattform

Zulutrade ist vorrangig dafür konzipiert, einen dort gelisteten Broker zu für das Mirror-Trading zu nutzen. Wer seinen eigenen Broker “mitbringt”, wird von Zulutrade aufgefordert, eine Kontoverknüpfung zu erlauben, damit Zulutrade die Provision aus Gewinnen erhalten und sich diese mit den Leader-Tradern teilen kann. Das gelingt mit vielen, aber nicht mit jedem deutschen Broker. Diese Verknüpfung ist allerdings eine – wenn auch hartnäckige – Empfehlung von Zulutrade, der ein Trader folgen kann, aber nicht muss. Die Plattform fokussiert zugegebenermaßen stark auf das Mirror-Trading, und da ist die Verknüpfung von Signalgebern mit dem eigenen Brokerkonto wirklich hilfreich. Wer eine solche Verknüpfung erstellt, kann anschließend mit dem „Autopiloten“ von Zulutrade aus der Rangliste der erfolgreichen Signalgeber denjenigen Leader (oder mehrere) auswählen, dessen Handelsstil und Performance zu den eigenen Ambitionen passt, und diese Signale mit dem eigenen Handelskonto verknüpfen. Es gibt selbstverständlich auch eine Top 10 Liste. Das gesamte System setzt allerdings eine hohe Eigenverantwortung der Follower voraus. Vor typischen Anfängerfehlern wird nicht gewarnt, etwa dem Setzen von viel Kapital auf nur eine Position. Doch dazu sind Social Trading Plattformen auch nicht da. Wir geben an dieser Stelle den gleichen Hinweis wie bei ähnlich aufgebauten Portalen: Diversifizieren Sie. Ein Signalgeber kann eine Weile eine gute Performance hinlegen und dann versagen.

zulutrade werte


Auftritt der Signalgeber

Die Leader-Trader beschreiben auf Zulutrade ihre eigenen Handelssysteme, hinzu kommen Kommentare ihrer Follower. In dieser Form ist die Funktion einer Social Community auf Zulutrade sehr gut ausgebaut, jedermann kann sich auch anhand von Kommentaren davon überzeugen, wie performant ein Leader-Trader handelt. Darüber hinaus ist dessen Kapitalkurve sehr übersichtlich abgebildet, es lassen sich die Draw-downs, die Zahl der Trades, die Zahl von Gewinn- und Verlusttrades, der gesamte Kapitalstand, die gehandelten Assets und noch einige Kennzeichen mehr erkennen. Die Darstellung von Leader-Tradern fällt auf Zulutrade sehr informativ und umfangreich aus. Dazu ist anzumerken, dass die Fülle an Informationen einen Einsteiger durchaus verwirren kann. Es ist für die Anwender zu beachten, dass mit Zulutrade etwas erfahrenere Trader, die über Märkte schon einiges wissen, sicherlich besser zurechtkommen. Diese Trader möchten manchmal auch die Handelsentscheidungen nachgewiesenen Könnern überlassen, sie können diese aber besser anhand von Strategiebeschreibungen, Performance und Aktivitäten einschätzen. Das dauert zwar eine Weile, kann sich aber sehr lohnen, um am Ende tatsächlich mehrere Leader-Trader zu finden, deren Stil zu den eigenen Ambitionen passt.


Kosten- und Provisionsstruktur bei Zulutrade

Die Leader-Trader erhalten Provisionen aus den generierten Spreads der Follower. Das ist zu beachten: Die Handelsaktivität eines Followers bringt dem Signalgeber und Zulutrade einen Gewinn, auch wenn sie für den Follower-Trader einen Verlust einfährt. Andererseits erleidet auch der Signalgeber in so einem Fall einen Verlust, wenn er mit Echtgeld handelt. Diese Mikro-Gebühr sollte die Follower nicht stören, es handelt sich bei Devisenspreads um 0,5 Pips. Das ist eine vernachlässigbar kleine Größe. Ebenso geht das deutsch-englische Portal ayondo vor. Es gibt andere Modelle, beispielsweise Gewinnprovisionen wie auf Wikifolio, die aber wesentlich höher ausfallen (5 – 30 %). Die Frage der Provisionierung ist tatsächlich reine Geschmackssache, sie erscheint auf Zulutrade jedoch fair geregelt.


Support und Weiterbildungsangebote auf Zulutrade

Die Zulutrade-Plattform wird automatisch durch den Browser ins Deutsche übersetzt (oben rechts gibt es eine zusätzliche Einstellmöglichkeit für die Sprache), auch gibt es einen deutschsprachigen Telefonsupport. Für die Traderausbildung werden Videos und ein großer FAQ-Bereich angeboten, aber es sei nochmals erwähnt, dass eine Social Trading Plattform prinzipiell nicht als Wissensvermittlungsportal vom Betreiber zum Trader aufgebaut ist, sondern auf die Kommunikation der Trader untereinander setzt. Das ist bei nahezu allen diesen Portalen der Fall, und es ist auch gut so. Es handelt sich um ein soziales Netzwerk, in welchem so viele Ideen existieren und freiwillig publiziert werden, dass sich kein Betreiber mit einem aufgesetzten Bildungsangebot vor die Menge stellen muss. Das ist eher bei Brokern üblich, die um Kunden werben.


Welche Performances sind auf Zulutrade zu erwarten?

Wie eingangs schon erwähnt gibt es Superperformances und (bei ein und demselben Trader) auch wirklich starke Draw-downs. Im großen Durchschnitt werden rund 50 % der Follower-Positionen mit Gewinn abgeschlossen, wobei Gewinne im großen Mittel zwischen 30 bis 100 Pips entstehen. Das ist kein schlechtes Ergebnis, wenn die Follower ein wenig auf ihre Stopps achten. Wer tatsächlich auf reines Mirror-Trading setzt und daher auch den Stopp seinem Signalgeber überlässt, sollte sich nur an den Top 10 Tradern orientieren. Deren annualisierte Performances liegen teilweise im vierstelligen Prozentbereich, doch Vorsicht: Wenn ein Trader erst sehr kurz handelt und einige sehr erfolgreiche Trades hintereinander abschließt, kommen solche Performances zustande. Es ist zu empfehlen, sich an denjenigen Tradern zu orientieren, die schon eine Weile dabei sind, im günstigsten Fall deutlich länger als ein Jahr.


Vor- und Nachteile von Zulutrade im Überblick

Die Plattform kann einigen Tradern, die Erfahrung mitbringen und eigenverantwortlich handeln möchten, sehr gefallen. Für Einsteiger ist sie vielleicht nur begrenzt geeignet. Mitteleuropäische Trader müssen wissen, dass im angloamerikanischen Raum prinzipiell mehr von Freiheit und Eigenverantwortung ausgegangen wird. Daraus erschließen sich die Vor- und Nachteile von Zulutrade.

 

Vorteile von ZuluTrade

  • übersichtlich, intuitiv anzuwenden
  • sehr informativ bezüglich einzelner Trader-Kennzahlen
  • gut ausgebaute Mirror-Funktion
  • keine Beschränkung der Leader-Trader
  • kostenfreie Nutzung
  • mobile Anwendung möglich
  • individuelles Risikomanagement möglich

Nachteile von Zulutrade

  • riskant für Einsteiger, da Leader-Trader nicht kontrolliert werden
  • etwas Vorkenntnis erforderlich
  • wirklich vorteilhaft nur bei echtem Mirror-Trading

Fazit zu Zulutrade

Es handelt sich hier um eine sehr moderne US-amerikanische Plattform, die interessierten Tradern ein ganzes Universum an Möglichkeiten ohne Einschränkungen eröffnet – ganz amerikanisch eben. Risikofreudige, erfahrene und übrigens auch technikaffine Nutzer werden zweifellos ihre Freude an Zulutrade haben, Einsteigern muss zunächst das gründliche Studium der Plattform empfohlen werden. Sie könnten über bestimmte Details stolpern und den Verdacht hegen, Zulutrade sei unseriös oder dergleichen, wenn dort etwa Trading-Performances von 2.133 % kommuniziert werden (so im Juli 2015 beim Fünftplatzierten der Echtgeld-Trader). Das ist aber in Wahrheit nichts Ungewöhnliches. Es handelt sich um eine annualisierte und kumulierte Performance, die also auf das Jahr hochgerechnet wurde (automatisch durch das Computersystem von Zulutrade), wobei eine Reinvestition der Gewinne unterstellt wird. Dieser Händler hat aber zum Zeitpunkt unserer Review erst 16 Wochen (22 Trades) gehandelt. Er wird die Performance wohl kaum ewig durchhalten. So eine kritische Würdigung von Leistungskennzahlen gelingt Einsteigern meistens nicht, sie ist aber bei der Nutzung von Zulutrade nötig.